Warum Kaffee gesünder ist, als du denkst

Kaffee ist seit seiner Etablierung in der Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts immer wieder kontrovers diskutiert worden. Von den einen heißgeliebt, von den anderen als Gebräu des Teufels verschrien. Kein Wunder, ist der Wachmacher Koffein im Kaffee eines der stärksten Gifte der Welt. Schon Kneipp hat in seinem Buch „So sollt ihr leben“ Kaffee als Reizmittel angeprangert, dass Hysterie hervorruft, die Nerven zerrüttet sowie Trübsinn und Angstzustände fördert.

Die alten Vorurteile halten sich weiterhin hartnäckig. Dabei ist Kaffee laut neuer wissenschaftlicher Studien gesünder als sein Ruf. Ein kleiner Einblick in die neuesten Erkenntnisse der Forschung.

Kaffee hat einen positiven Einfluss auf Körper und Geist

Der Mythos, der sich wohl bislang am hartnäckigsten halt, ist, dass Kaffee dem Körper Flüssigkeit entzieht. Doch das entspricht nicht der Wahrheit. Zwar ist Kaffee leicht harntreibend, doch in üblichen Mengen von 3 – 5 Tassen pro Tag getrunken, liefert Kaffee einen wichtigen Beitrag zum Flüssigkeitshaushalt. Und verringert laut einer amerikanischen Studie das Risiko von Nierensteinen um 10 %.

Diese tägliche Menge von 3 – 5 Tassen hat auch einen schützenden Einfluss auf das Herz und wirkt sich eher gering auf Blutdruck und Cholesterin auf. Zwar regt das Koffein den Blutdruck und Kreislauf an, doch der Effekt hält nur wenige Stunden an. Selbst bei Patienten mit bereits erhöhtem Blutdruck.

Eine schwedische Studie hat den Einfluss von Kaffee auf das Schlaganfallrisiko untersucht und festgestellt, dass Frauen, die mehr als eine Tasse pro Tag trinken, das Risiko eines Schlafanfalls um 25 % reduzieren können. Bei Kaffeetrinkern beiden Geschlechts, die 1,5 Tassen täglich trinken ist das Schlaganfallrisiko 11 % geringer als bei Nicht-Kaffeetrinkern. Bei bis zu 5 Tassen pro Tag ist das Risiko noch immer 5 % geringer.

Viele Menschen machen auch ihren Kaffeekonsum für Magenprobleme wie Sodbrennen oder Magengeschwüre verantwortlich, doch Kaffee hat einen geringen Einfluss auf diese Faktoren. Es gibt zudem magenschonende Aufbereitungs- und Röstverfahren, wie die schonende Trommelröstung, die den Kaffee bekömmlicher machen.

Bekannt ist auch der positive Effekt von Kaffee auf gefäßbedingte Spannungskopfschmerzen, denn die Inhaltsstoffe des Kaffees erweitern die Blutgefäße und sorgen so für eine verbesserte Durchblutung im Gehirn. Was auch die mentale Leistungsfähigkeit steigert. Sogar erste positive Effekte bei Alzheimer- und Parkinsonerkrankungen konnten bereits festgestellt werden. Für eindeutige Bewertungen sind allerdings noch weitere Studien nötig.

Kaffee in Maßen genossen kann die Gesundheit fördern

Dies ist nur ein kleiner Einblick in die letzten Erkenntnisse der Wissenschaft zum Thema Kaffee. Da Kaffee viele komplexe Inhaltsstoffe hat, sind auch die Ergebnisse der Studien mit Vorsicht zu genießen. Es wird noch viel Zeit vergehen, bis Kaffee und seine Effekte auf den Körper vollständig erforscht sein werden.

Wie bei allem gilt auch hier, dass es auf das richtige Maß beim Kaffeegenuss ankommt. Jeder Mensch reagiert anders auf Kaffee. Wo deine Grenzen liegen, musst du für dich selbst herausfinden. Ich hatte beispielsweise früher öfter Magenprobleme nachdem ich Kaffee getrunken hatte. Seit ich auf Kaffees von kleinen Röstereien umgestiegen bin, die den Kaffee schonend Rösten, habe ich keine Probleme mehr.

Titelbild: © Ryan McGuire on gratisography.com, Lizenz: CC0, Public Domain